Skip to main content

Mühlen am Mauerner Bach

3. Tafel

Gemdeinde Mauern

Impressionen


Sage: Das Nachtkload bei der Bösslmühle

Es war so 1916 oder 1917, da erzählte man von einem Nachtkload* bei der Bösslmühle, einem Licht, das bei Nacht dort auf und ab gehe. Die Kinder und auch mancher Erwachsene hatten Angst vor dieser nächtlichen Erscheinung. Böse Zungen wussten schon die Ursachen der nächtlichen Lichtwanderung. Es sollte der Geist des verunglückten Müllers sein, der dort auf und abwandern musste. Bald aber war die Ursache gefunden. Es war nicht der Geist des Müllers, sondern der leibhaftige Müller selbst, der immer, wenn bei Nacht ein starkes Gewitter oder starker Regen zu befürchten war, sein Wasserwehr aufmachen musste, um seine Mühle vor Schaden zu bewahren. Dabei trug er eine Laterne mit.


Quelle: Sagen und Geschichten aus der südlichen Hallertau, Franz Hagl

*Anm.: Als Nachtkload (auch Nachtgload, wildes Heer oder wilde Jagd) bezeichnete man im alten Volksglauben einen Zug von vor ihrer Zeit verstorbener Seelen, der schon mal einen Menschen mitreißen konnte und vornehmlich in den Rauhnächten umging.


Die Herstellung von Mehl ist in Mauern seit der Jungsteinzeit belegt. So fand man bei den Ausgrabungen in Alpersdorf und im Wollersdorfer Feld zahlreiche Mahlsteine mit zugehörigen Läufern sowie Mörser. Zur damaligen Zeit war das Verfahren allerdings noch nicht perfekt. Durch den verwendeten Sandstein wurde dieser oft abgerieben, was dann die Zähne schneller abnützte. Etwa ab der Eisenzeit kennen wir sog. Drehmühlen mit deutlich größeren Mahlsteinen, die beispielsweise durch das Vorspannen von Tieren oder durch Manneskraft angetrieben wurden. Die erste bekannte Wassermühle in Deutschland wurde in Dasing entdeckt und datiert auf das Jahr 744 n.Chr.. Am Mauerner Bachtal dürften die ersten Mühlen auch recht früh im Mittelalter entstanden sein. So taucht die Beselmühle urkundlich bereits 1250 auf und es wird eine Schenkung an das Kastuluskloster erwähnt, weshalb man davon ausgehen darf, dass sie bereits länger zuvor bestanden haben dürfte. Die Mühlen bei uns sind nahezu ausschließlich von lokalen Bauern beliefert worden und haben das Mehl an die örtlichen Bäckereien, aber auch an die Bevölkerung verkauft. Dieses System setzt eine kleinteilige Landwirtschaft sowie ein Warensystem mit kleinen Wirtschaftskreisläufen voraus. Der wirtschaftliche  Niedergang des „kleinen Müllers“ ging deshalb nach den Kriegswirren eng mit der Industrialisierung und der Flurbereinigung einher. So gibt es heute fast ausschließlich wenige große Industriemühlen.

  • Wölflmühle
  • Bergmühle
    Erbaut 1784 von Martin Bergmüller und Elisabeth Gandorfer von Salzmeier von Wollersdorf
  • Mauerner Mühle
    Erbaut 1594 von Christoph Kotmaier
  • Beselmühle
    1250 schenkt ein Heinrich von Alperheristorf seine Mühle an das Kastuluskloster in Moosburg
  • Riedlmühle
    1560 Riedlmill, Millersölden aus dem Riedl bei Sixthaslbach
  • Hanslmühle
    1465 Hannsl Söldner
  • Pfettrachmühle
    1359 Mühle in Pfettrach
  • Aselmühle