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Alpersdorf in der Jungsteinzeit und Bronzezeit

8. Tafel

Gemdeinde Mauern

Impressionen


Die mittlere Jungsteinzeit

Die Besiedelung von Alpersdorf beginnt mit der frühen mittleren Jungsteinzeit etwa um 5000 vor Christus. Aus der damaligen Stichbandkeramik und der nachfolgenden Oberlauterbacher Gruppe wurden mehrere Gebäude und die zugehörigen Siedlungsbefunde entdeckt. Die Ergebnisse mehrerer Grabungskampagnen seit 1997 zeigen eine typische Siedlungsstruktur dieser Zeitstellung, in der wohl durchschnittlich zwei Gebäude, von bislang 6 nachgewiesenen, gleichzeitig bestanden haben dürften.

Besonders imposant ist hierbei ein komplett ergrabenes Gebäude samt begleitender Gruben, das nicht durch spätere Besiedelungen gestört wurde. Das Ende des Gebäudes war wohl ein Großbrand, was durch stark verziegelte Pfostengruben belegt wird. Das Haus ist in der damals typischen Bauweise als Langhaus mit leicht schiffsförmig verlaufenden Außenwänden gebaut und besitzt 85 nachgewiesene Pfosten. Im Inneren fanden die Ausgräber des archäologischen Vereins eine Vorratsgrube vor, außerhalb einen eingetieften Ofen, der sich ungewöhnlich nah am Gebäude befand und vielleicht Auslöser der Brandkatastrophe war.

Die Keramik, die aus der gesamten Siedlung geborgen werden konnte, weist eine begeisternde Qualität auf, besonders was verzierte Gefäße betrifft. So konnten mehrere meisterhaft verzierte Stücke geborgen werden. Beeindruckend ist hier beispielweise ein kleines Kumpfgefäß, aus dem eine Scherbe herausgebrochen war, die der Besitzer dann mit Birkenpech und Schnur wieder einfügte. Dies zeigt, welch hohen Wert die Keramik für die damaligen Menschen hatte.

An Steinwerkzeugen tauchte das typische Inventar auf, das in der Jungsteinzeit zu erwarten ist. Das Repertoire reicht von Feuersteinklingen über Steinbeile bis hin zu Mahl- und Reibsteinen.

Das Endneolithikum

Die späte und ausgehende Jungsteinzeit lässt sich im Landkreis Freising bislang nur sporadisch fassen. Auch hier in Alpersdorf ist dies nicht anders. Lediglich ein Gefäß in der Art eines Michelsberger Tulpenbechers und eine Flasche der Schnurkeramik (um 2500 v.Chr.) konnten bisher entdeckt werden. Die spärlichen Siedlungsspuren könnten durch ein sich verschlechterndes Klima und ein dadurch verändertes Siedlungsverhalten erklärt werden. Die zunehmende Bedeutung des Pferdes in dieser Epoche könnte hierbei für eine höhere Mobilität und ein klimabedingtes Nomadentum gesorgt haben.

Auf die Stichbandkeramik und die Oberlauterbacher Gruppe folgt um 4600 die Münchshöfener Kultur. Diese tauchte in Alpersdorf weitgehend im Bereich des heutigen Feuerwehrareals auf. Insgesamt handelte es sich aber wohl um eine verhältnismäßig kleine Siedlungsfläche, deren Befunde stark mit den anderen Zeitstellungen vermischt sind. Interessant ist, dass man hier teilweise den Übergang von den vorherigen Kulturstufen fassen kann. Der schönste Fund ist sicherlich eine große, reich verzierte Schulterflasche (Abb. links, Foto: Reithmeier). Mit Ende der Münchshöfener Kultur dünnt die Besiedelung stark aus.

Die Bronzezeit

Die frühe Bronzezeit beginnt bei uns um 2200 vor Christus. In Alpersdorf lag ein Schwerpunkt der Besiedelung rund um den heutigen Kreisverkehr. Lesefunde liegen aber aus dem kompletten Ortsgebiet von Mauern vor. Hier in Alpersdorf handelt es sich weitgehend um kleinere, allerdings teils sehr tiefe Siedlungsgruben. Hierbei tauchte eine Vielzahl an Funden auf. Herausragend sind die Funde von mehreren Tassen, Birkenpech und des sog. „Riesengefäßes“.

Das Riesengefäß befand sich im Bereich des heutigen Sportheims in einer extra hierfür ausgehobenen Grube. Dem Gefäß wurde bei der Deponierung bewusst der Boden ausgeschlagen. Dies könnte ein Hinweis dafür sein, dass es ursprünglich für eine Art Vorratshaltung dort deponiert wurde und etwaiges Wasser durch die Bodenöffnung abfließen sollte. Beim Auffinden war das Gefäß mit zerscherbter Keramik (teils Fehlbränden), Webgewichten und diversem verziegelten Material verfüllt. Hier darf man eine Nutzung zur Abfallentsorgung annehmen, kann aber auch an eine Opferung denken.